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Häufig gestellte Fragen: Bruteier, Gössel, Junggänse und Zuchtpaare
 

Big Foot

Eine bewegende Tierfreundschaft.

Leider kommt es nicht immer vor, dass ein Gössel gesund auf die Welt kommt.
So auch im Fall von Big Foot.
Der Kleine litt unter einem angeborenen Herzfehler.
Das kommt vor, genau wie bei anderen Lebewesen. Als Gösselchen war er zunächst unauffällig. Mit zunehmenden Wachstum aber machte sein kleines Herz zunehmend Probleme. Normalerweise bekommen Jungtiere von mir keine Namen. Im Fall dieses kleinen Vogels machte ich jedoch eine Ausnahme, denn ich wusste das „Big Foot´s“ Tage gezählt sind. Den Namen "Big Foot" bekam er, weil der Gössel so stattliche Paddelchen hatte, auf denen er rührend tollpatschig über die Weide trottete. In der Regel werden kranke Tiere sofort getötet. Da er aber leben wollte, viel und sehr gerne fraß und auch sonst keinen leidenden Eindruck machte, entschloss ich ihn zunächst am Leben zu lassen. Kranke Tiere zeigen ihren Haltern, wenn es Zeit ist, Abschied zu nehmen. Sicher schütteln nun viele Zuchtkollegen die dieses Lesen verständnislos den Kopf. Ich habe meine eigene Einstellung, wenn es um das Töten eines Tieres geht. Bei mir muss keine Gans unnötig leiden, ich lösche aber auch nicht ein Leben vorschnell aus. Big Foot lief mit vielen anderen Pommerngänsen auf einer großen Wiese. Mit zunehmendem Alter wurde er kurzatmig und sein Zustand verschlechterte sich. Er fraß oft im Liegen, weil ihn das viele Laufen sehr anstrengte. Seine Gänsegruppe ging nun immer öfter ohne ihn des Weges. In dieser Zeit haben wir einen kleinen Wolsspitzwelpen namens "Bonnie" in unsere Familie geholt. Denn Aurora, mein alterndes Schäferhundemädel ist nun langsam, mit ihren 12 Jahren zu einer chronisch müden Rentnerin mutiert. Der kleine Wolfsspitz hatte zunächst bei meinen Langhälsen nichts zu lachen. Er wollte so gerne mit den Gänsen spielen und toben. Diese aber hatten dafür recht wenig Verständnis und jagten Bonnie mit weit ausgestreckten Hälsen. Nur einer war lieb zu ihr. Big Foot. Denn er war einsam. Gänse können kranke oder schwache Tiere einer Gruppe gnadenlos ausgrenzen und genau das erlebte auch Big Foot. Die beiden Tiere begannen sich anzufreunden. Bonnie lag sehr oft bei der Junggans, die erstaunlicherweise sehr schnell Vertrauen zu dem Welpen aufgebaut hatte. Zunächst versuchte das Hündchen Big Foot immer in Bewegung zu halten. Ich mahnte sie aber jedes Mal mit sehr ruhiger Stimme und erklärte Bonnie sie möge langsam sein, weil der Vogel krank ist. Daraufhin wurde sie immer sehr liebevoll zu Big Foot, leckte über sein Gefieder und legte sich oft neben die Junggans. Die wiederum zupfte fasziniert an Bonnie´s Fell. Oft schliefen die Beiden dicht beieinander auf der Wiese ein. Ein solcher Anblick drückte mir so manches Mal einen dicken Klos in den Hals. Dann war der Tag gekommen. Big Foot bekam Wasser in die Beine und wir erlösten ihn. Bonnie hat inzwischen alle Gänse davon überzeugt, dass sie ihr Freund sein möchte. Sie läuft mit den Langhälsen auf der Wiese. Wenn sie mal zu übermütig wird, kommt meine Altgans Claudia und maßregelt den kleinen, bellenden Quirl. Bonnie versteht inzwischen die Sprache der Gänse und schaltet sofort einen Gang zurück.





















Unter normalen Umständen ist es nicht meine Art, kranke Tiere zur Schau zu stellen.
Im Fall des kleinen Big Foot möchte ich jedoch eine Ausnahme machen. Denn diese Bilder haben, wie ich finde, eine sehr starke Aussagekraft. Es ist bekannt, dass Tiere einen siebten Sinn besitzen. Die beiden unzertrennlichen Freunde haben wohl gespürt, dass dieses ihr letzter, gemeinsamer Tag ist. Ich war sehr deprimiert, versuchte aber mir nichts anmerken zu lassen, unbeschwert zu wirken und den Tagesablauf wie immer zu gestalten. Das ist mir beim Anblick der Beiden nicht leicht gefallen. Doch instinktiv wussten Big Foot und Bonnie wohl, dass es nun an der Zeit ist good bye zu sagen. Tiere sprechen sehr viel mit ihren Augen. Sie zeigen uns damit, ob sie sich freuen, einfach nur schlecht gelaunt sind, oder ihrem Gegenüber mistrauen. Ein Blick in eine bestimmte Richtung sagt uns wohin die Gans gehen möchte, was sie gerne hätte, oder was ihr Angst macht. An dem Ausdruck der Augen erkennt man die seelische Verfassung eines Tieres. 

Bonni und Big Foot waren an diesem Tag sehr, sehr traurig.



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